Oktoberfest 1900 – verfügbar bis 31.12.2020 in der ARD Mediathek.
Zwei Familien im Kampf um Macht und Liebe – seit dem 8. September ist das Online-Streaming von „Oktoberfest 1900“ in der ARD Mediathek verfügbar. Die Event-Serie bildet auch den Auftakt zur Serienoffensive der ARD.
Vielschichtig und opulent erzählt „Oktoberfest 1900“ den Kampf zweier Bierdynastien um die Vormachtstellung auf dem größten Volksfest der Welt. Die Event-Serie entführt die Zuschauer*innen in ein phantastisch-geheimnisvolles München um die Jahrhundertwende. An diesem Ort voller Geschichte und Geschichten entfaltet der Mehrteiler einen modernen Mythos über schicksalhafte Liebe und den unaufhaltsamen Aufstieg des Kapitalismus.
In den Hauptrollen von „Oktoberfest 1900“ sind Misel Maticevic, Martina Gedeck, Francis Fulton-Smith, Klaus Steinbacher, Mercedes Müller, Brigitte Hobmeier, Maximilian Brückner, Markus Krojer, Martin Feifel, Michael Kranz und Vladimir Burlakov zu sehen. In weiteren Rollen spielen Eisi Gulp, Irina Wanka, Petra Berndt, Michael A. Grimm, Sibylle Canonica, Ferdinand Dörfler, Angela Ascher, Monika Manz, Hans Stadlbauer u. v. a.
Regie führte Hannu Salonen. Die Head-Autoren der Serie sind Ronny Schalk und Christian Limmer nach einem Konzept von Alexis von Wittgenstein.
Ein umfangreiches Online-Angebot begleitet die Ausstrahlung der Event-Serie: Auf der Homepage des Senders "Das Erste" können die Zuschauer*innen eintauchen in das München zur Zeit der Jahrhundertwende, in Machtkämpfe, Intrigen und Standesdünkel. Videos erlauben spannende Einblicke in die Dreharbeiten zur Event-Serie. Interviews und Extras laden dazu ein, mehr über die Serie und die historischen Hintergründe zu erfahren. Außerdem finden die Nutzer weiterführende Informationen zu den Schauspielern und Machern.
Im Presseheft zur Event-Serie schrieb Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, im Vorwort:
Riesige Bierburgen, die Bänke dichtgedrängt mit feierndem, Maßkrüge stemmendem Volk, blasmusikbeschallt und bierselig: ein Prosit der Gemütlichkeit und dann oans, zwoa, drei – gsuffa! Das ist das Ritual, das wir alle kennen und das jährlich über sechs Millionen Besucher anlockt. Ein Ritual, das zur globalen Marke geworden ist – Publikumsmagnet und Geldmaschine zugleich. Für München und Bayern ist das Wiesn-Spektakel, wie es jedes Jahr im September bis in den Oktober hinein für mehr als zwei Wochen zelebriert wird, aber auch ein Stück gelebte Tradition. In diesem Jahr muss das Oktoberfest coronabedingt ausfallen. Für viele ganz buchstäblich eine Ernüchterung. Welchen besseren Zeitpunkt gäbe es also, um in diesem biertrockenen, wiesnfreien Jahr einen Blick zurück und hinter die Kulissen einer Tradition zu werfen, die viele Menschen bis heute derart elektrisiert. Wie und wann sind die üblichen Festzelt-Rituale eigentlich entstanden? Wurde auf dem Oktoberfest schon immer so gefeiert? Und warum konnte die einst beschauliche Münchner Wiesn überhaupt zum größten Volksfest der Welt avancieren? Unsere Event-Serie gibt Antworten auf solche Fragen und führt die Zuschauer dazu in die Zeit um 1900. Hier nämlich liegen die Ursprünge jener Wiesn-Tradition, die zum Export-schlager wurde. Die Bierhymne „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ etwa ist eine Erfindung des Nürnberger Gastro-Unternehmers Georg Lang, dessen Lebensgeschichte als Vorlage für die Hauptfigur des Curt Prank im Film diente. Die Serie zeigt, wie er das Gesicht des Oktoberfests mit der Verdrängung der kleinen Bierbuden durch massentaugliche Zeltbauten nachhaltig verändert hat. Aber die Serie ist viel mehr als ein Historienstück, das seinen Gegenstand quasi dokufiktional aufbereiten würde. Die Macher haben aus den genauen Recherchen zum geschichtlichen Background und zur Schwabinger Bohème um die Jahrhundertwende ein paradigmatisches Mythosspiel um Liebe und Macht komponiert. Die Serie eröffnet eine überraschende und hintergründige Perspektive auf ein gar nicht so „gmiatliches“ Oktoberfest. Sie entführt die Zuschauer in ein ebenso urtümliches wie künstlerisch überformtes München, entwickelt eine hochspannende Dramaturgie und aufwendige Szenerie, die stilistisch teilweise an eine Art „Bavarian Western“ erinnert. Entstanden ist eine Serie, die das Damals nicht bloß eins zu eins abbildet, sondern mit modernen erzählerischen Mitteln ins Heute übersetzt. Der Mut zur künstlerischen Freiheit hat sich gelohnt, denn mit „Oktoberfest 1900“ ist eine Event-Serie gelungen, die internationalen Standards genügt. Solche großen Projekte können nur als Gemeinschaftsproduktion realisiert werden. In diesem Fall gilt mein Dank dem federführenden BR, der ARD Degeto sowie dem MDR und WDR. Das Publikum – davon bin ich überzeugt – wird „Oktoberfest 1900“ im Linearen wie auch im Non-Linearen begeistern: online first und natürlich bei uns im Ersten!
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