DAB+ Digitalradio setzt sich durch

DAB+ Digitalradio & Hi-Fi > Neu | 8. September 2017
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Das digital-terrestrische DAB+ Radio setzt sich immer stärker durch. Nachdem das nationale Netz von 61 auf 110 Senderstandorte ausgebaut wurde, ist DAB+ seit Anfang 2017 bundesweit auf 95 Prozent der Fläche verfügbar, die Autobahnen sind mit 98 Prozent versorgt. Auch das ständig wachsende Programmangebot macht das digitale Antennenradio für viele Nutzer attraktiver. Immer mehr UKW-Anbieter, die neu auf DAB+ verfügbar sind, schätzen den digitalen Radiostandard als zusätzlichen Verbreitungsweg, weil sie so ihre technische Reichweite steigern. Der geplante Start des zweiten bundesweiten DAB+-Multiplexes von rund 15 weiteren Programmplätzen soll künftig für eine noch größere Sendervielfalt sorgen und das sogar auf dem gesamten Bundesgebiet. DAB+ ist im Markt angekommen.

Das digital-terrestrische DAB+ Radio ist im Markt angekommen und setzt sich immer stärker durch. Dies belegen nicht zuletzt aktuelle Ergebnisse aus der Marktforschung. Nachdem das nationale Netz von 61 auf 110 Senderstandorte ausgebaut wurde, ist DAB+ Anfang 2017 bundesweit auf 95 Prozent der Fläche verfügbar, die Autobahnen sind mit 98 Prozent versorgt.

2,1 Millionen mehr Nutzer als im Vorjahr

Laut Angaben des Digitalradio Büro Deutschland, nutzten Ende 2016 knapp 14 Prozent der Bevölkerung Digitalradio via DAB+ regelmäßig, das sind fast zehn Millionen Menschen (9,53 Mio. Personen ab 14 Jahren) und damit 2,1 Millionen mehr als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der verbauten DAB+ Autoradios von zwei auf drei Millionen. Laut GfK weist der jährliche Absatz von DAB+ Geräten in Deutschland erfreuliche Steigerungsraten auf. Von Januar bis Oktober 2016 wurden bereits 726.000 Geräte verkauft. Bis zum Ende 2016 erwarteten die Händler rund 1,1 Millionen verkaufte DAB+ Radios, prognostizierte das Digitalradio Büro Deutschland Ende Dezember.

Schneller Netzausbau zum Erfolg von DAB+ beigetragen

Zum Erfolg von DAB+ beigetragen hat vor allem der Netzbetreiber Media Broadcast mit einem zügigen Ausbau beim bundesweiten Multiplex mit vier Programmen des Deutschlandradio und neun privaten Programmen. Die bis Ende 2016 abgeschlossene Stufe ist der Netzbetreiber mit den Programmanbietern seit Sommer 2015 angegangen. Nachdem das nationale Netz von 61 auf 110 Senderstandorte ausgebaut wurde, ist DAB+ seit Anfang 2017 bundesweit auf 95 Prozent der Fläche verfügbar, die Autobahnen sind mit 98 Prozent versorgt. Mit dem Netzausbau werden die Vorgaben der Bundesnetzagentur zur Abdeckung nicht nur erfüllt, sondern teils deutlich übertroffen. Auch die regionale Versorgung mit DAB+ wurde 2016 ausgebaut. Die ARD-Landesrundfunkanstalten schalteten zahlreiche zusätzliche Sendeanlagen auf und schlossen damit Versorgungslücken.

Nationale und regionale Programmvielfalt wächst

Seit September vergangenen Jahres verstärkt der Sender „Schwarzwaldradio“ als erstes offizielles Ferienradio das Angebot im bundesweiten Programmensemble auf Kanal 5C.
In den regionalen Multiplexen bereichern neue „digital only“ Programme mit innovativen Formaten und Musikfarben das Angebot:

Hessen und Hamburg

In Hessen und Hamburg ging mit ERF Pop ein Programm mit vorwiegend christlicher Pop- und Rockmusik auf Sendung.

München

In München sind bis zu 50 regionale Programmangebote auf DAB+ verfügbar. Das ist bislang das größte Programmangebot via DAB+ in einem Bundesland.

NDR und MDR

Auch der NDR und MDR brachten in 2016 exklusive DAB+ Programme auf den Weg. So ist der NDR seit November 2016 via DAB+ in der Region Flensburg zu empfangen. Seit der Inbetriebnahme des Senders Flensburg-Engelsby werden nunmehr ca. 1,6 Millionen Menschen in Schleswig-Holstein mit den Digitalradioangeboten des NDR versorgt. Zum Programmangebot zählen die NDR-Angebote, wie NDR 1 Welle Nord, NDR 2, NDR Kultur, NDR Info, N-Joy sowie NDR Blue, NDR Info Spezial und NDR Plus, das norddeutsche Schlagerradio.

Seit Anfang Dezember versorgt der MDR 98 Prozent der Fläche Mitteldeutschlands mobil mit DAB+. 88 Prozent der Einwohner Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens können zudem zu Hause Digitalradio empfangen.

DAB+ als zusätzlicher Verbreitungsweg geschätzt

Immer mehr UKW-Anbieter, die neu auf DAB+ verfügbar sind, schätzen den digitalen Radiostandard als zusätzlichen Verbreitungsweg, weil sie so ihre technische Reichweite steigern. So kann beispielsweise Antenne Mainz aus Rheinland-Pfalz nun auch Hörer und Pendler auf dem Weg zur Arbeit im ganzen Rhein-Main-Gebiet erreichen, ebenso ist Radio Schleswig-Holstein (R.SH) per DAB+ ab sofort flächendeckend im gesamten Großraum Hamburg zu hören. Mit Radio SAW aus Sachsen-Anhalt erprobt erstmals ein kommerzieller Sender die regionale Auseinanderschaltung seines Programms auch über DAB+.

DAB+ effizienter und günstiger als UKW

In Bayern macht die Regionalisierung von DAB+ große Fortschritte. Eine Neuordnung im Multiplex sieht im Kern eine Stilllegung des bisher landesweit einheitlichen Bouquets im Kanal 10D vor. An dessen Stelle sollen sieben Regionalmuxe in ganz Bayern treten. Diese werden einerseits vom Bayerischen Rundfunk (BR) für die jeweilige Bayern 1-Regionalversionen sowie Bayern 2 Nord oder Süd genutzt. Andererseits sollen hierüber lokale, regionale und landesweite Privatradios verbreitet werden. Die ersten drei Regionalmuxe sind in diesem Jahr in Franken gestartet, bisher nur mit Programmen des BR. Landesweite Sender wie Kultradio oder Radio Galaxy sollen künftig in diesen Multiplexen verbreitet werden, dabei sollen die Verbreitungskosten gegenüber dem landesweiten Kanal 10D sogar sinken.

Erstes Smartphone mit DAB+

Meilensteine gab es aber auch im Endgeräte-Sektor: Mit dem LG Stylus 2 ging in 2016 das erste Smartphone mit eingebautem DAB+ Radio an den Start. Einher ging die Markteinführung mit dem Start hybrider Radio-Apps, die je nach Verfügbarkeit automatisch zwischen den Verbreitungswegen DAB+ und Internet hin- und herschalten oder das lineare Audioprogramm mit zusätzlichen Internetinhalten verknüpfen. Der Vorteil: Smartphone-Nutzer können digitale Radioprogramme kostenlos und ohne Internet-Datenverbrauch genießen.

Zweiter Bundesmux kommt!

„Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: DAB+ ist nicht mehr aufzuhalten. Wer heute noch am Erfolg von Digitalradio DAB+ zweifelt oder die Technologie schlechtredet, agiert ausschließlich aus taktischen Gründen“, resümiert Dr. Willi Steul, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Deutschland e.V. und Intendant von Deutschlandradio. Er hofft zugleich auf eine weitere Dynamik im Jahr: 2017 könnte ein zweiter bundesweiter Multiplex das Digitalradio-Angebot durch weitere attraktive Spartenprogramme bereichern. Die entsprechenden Kapazitäten haben die Landesmedienanstalten Ende 2016 ausgeschrieben.
Die Ausschreibung richtet sich ausschließlich an Plattformanbieter für ein bundesweit einheitliches Programmangebot. Eine Regionalisierung ist nicht vorgesehen, weil dafür ausreichend DAB+-Kapazitäten in den Ländern bereitstehen.

Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM)

„Ein weiteres bundesweites Hörfunkangebot ist nicht nur ein Zugewinn an Vielfalt, wir versprechen uns davon auch einen Schub für die DAB+-Reichweite insgesamt. Ein zweiter bundesweiter Multiplex mit weiteren rund 15 Programmplätzen wird einen wichtigen Beitrag zur künftigen Entwicklung des digital-terrestrischen Hörfunkmarkts leisten.“

Politik muss Rahmenbedingungen für Migration zu DAB+ schaffen

An die Politik appelliert Dr. Steul, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich die positiven Prozesse fortsetzen. „Dazu gehört beispielsweise, dass frei werdende UKW-Frequenzen nicht wieder neu vergeben werden dürfen. Ferner muss die Politik privaten Programmanbietern durch gezielte Fördermaßnahmen die Chance für neue Programme über DAB+ eröffnen, neben der Finanzierung des Simulcasts für existierende UKW-Angebote. Die Länder Schweiz und Norwegen zeigen eindrucksvoll, wie eine Migration von analogem zu digitalem Radio gelingen kann, wenn alle Marktakteure – private und öffentlich-rechtliche Programmveranstalter, Netzbetreiber und die Geräteindustrie – mit der Politik an einem Strang ziehen.“

Norwegen als erstes europäisches Land mit Ausstieg der UKW-Technik begonnen

Norwegen hat als erstes europäisches Land im Januar 2017 mit dem Ausstieg aus der analogen UKW-Technik begonnen, in der Schweiz sollen ab 2020 die UKW-Sendernetze abgeschaltet werden.
Der Vorsitzende des Digitalradio Vereins Deutschland fordert eine Gleichbehandlung von digitalem Radio und digitalem Fernsehen: „Nach der Abschaltung der Mittel-, Lang- und Kurzwellensender sollte es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass in Deutschland verkaufte Radiomodelle weiter eine Zugangsmöglichkeit zu allen terrestrisch verbreiteten Hörfunkprogrammen besitzen. Das ist nur möglich, wenn Radiogeräte verpflichtend einen Multinorm-Empfangschip für UKW und DAB+ besitzen. Nur dadurch entsteht ein diskriminierungsfreier Zugang zu allen auch digital über Antenne verbreiteten Angeboten.“

5-Punkte Plan gefordert

Unterdessen forderte Dr. Willi Steul die Medienpolitik mit einem 5-Punkte-Katalog auf, den Umstieg auf DAB+ in Deutschland zu forcieren. Anstoß dazu ist die Abschaltung der ersten UKW-Sender in Norwegen seit dem 11. Januar 2017. Das Land beendet damit bis Ende 2017 als erstes Land weltweit die analoge Radio-Verbreitung zugunsten des terrestrischen Digitalradios DAB+. Basierend auf den norwegischen Erfahrungen beim Übergang von UKW zu DAB+, hat Dr. Willi Steul, der Vorsitzende des Vereins Digitalradio Deutschland und Intendant von Deutschlandradio mit einem 5-Punkte Forderungskatalog appelliert, der sich vor allem an den Bund und die Länder richtet. Die Zukunft des digitalen Hörfunks in Deutschland müsse gesichert werden, so Steul.

Auch TechniSat hat eine breite Produktpalette an DAB+ Digitalradios. Vom einfachen Küchenradio über portable Radios mit Akku bishin zum modernen Multiroomstreaming lässt das Angebot an DAB+ Radios von TechniSat keine Wünsche offen.

Hier finden Sie eine Auswahl an stationären Radios von TechniSat:

Folgende TechniSat Radios sind portable Radios:

Diese multiroom-fähigen Radios begeistern auch anspruchvolle Musikfans: