Die Medienanstalten – ALM GbR haben den Digitalisierungsbericht 2017 vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die Forschungsergebnisse mit aktuellen Daten und Fakten zur Digitalisierung der TV-Empfangswege und der digitalen Bewegtbildnutzung in Deutschland präsentiert. Die wichtigsten Ergebnisse des Digitalisierungsberichts werden Ihnen hier einmal näher vorgestellt.
Die Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie geben unter anderem dabei Auskunft über den Stand der Umstiege im Kabel und der Terrestrik sowie über den Erfolg des HD-Empfangs. Darüber hinaus wurde die zunehmende Dynamik im Bereich Live-Streaming und Video-on-Demand beleuchtet und die Auffindbarkeit digitaler TV- und Videoinhalte thematisiert.
Die Forschungsergebnisse des aktuellen Digitalisierungsberichts zeigen unter anderem, dass die Digitalisierung im Kabel einen hohen Satz in Richtung der 90 Prozent-Marke gemacht hat. Auch spiegelt sich in den diesjährigen Zahlen der Umbruch der Terrestrik wider, der mit der im Frühjahr begonnenen Umstellung auf das neue Antennenfernsehen DVB-T2 HD gestartet ist. Der Anteil der terrestrischen Fernsehhaushalte insgesamt, ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Ein großes Plus kann der Anteil der Haushalte verzeichnen, der Programme in HD-Qualität empfängt. Ebenso dynamisch zeigt sich die Nutzung von Live-Streaming und Video-on-Demand, stellt Dr. Kristian Kunow in seinem Beitrag zu Daten & Fakten der Digitalisierung und digitalen Bewegtbildnutzung in Deutschland fest. Im europäischen Vergleich beleuchten Laurence Cribier und Richard Topham die TV- und Videonutzung und entdecken positive Trends zu Ultra HD.
Radioempfang: DAB+ auf der Überholspur
Auch beim Radioempfang gewinnen digitale Technologien weiter an Bedeutung. Die Verbreitung von DAB+-Empfangsgeräten ist erneut deutlich gestiegen. DAB+ hat sich bereits zum zweitbeliebtesten Radioempfangsweg entwickelt. An DAB+ führt kein Weg mehr vorbei, schlussfolgert daher Adrian Gerlitsch in seinem Beitrag zur Digitalisierung des Hörfunks. Nach 6 Jahren DAB+ zieht auch Rainer Poelmann ein positives Zwischenfazit und erläutert, welche Chancen sich der Radiolandschaft bieten.
HDTV schreibt Erfolgsgeschichte fort, auch dank Start von DVB-T2 HD
HDTV schreibt auch in diesem Jahr seine Erfolgsgeschichte weiter fort. Beim Fernsehen ist dies zum Beispiel am Wachstum der „High Definition Television-“ (HDTV) Haushalte innerhalb eines Jahres von 53,1 auf 65,7 Prozent zu sehen. 25,2 Millionen Haushalte in Deutschland empfangen bereits Fernsehen in HD. Auch bei Video auf Abruf ist eine Steigerung zu verzeichnen, denn gut ein Drittel (35,7 Prozent) der deutschen Bevölkerung nutzt diese Dienste.
Ein Grund für das HD-Wachstum ist der Umstieg auf DVB-T2 HD in der Terrestrik, der in vielen Ballungsräumen zum 29. März 2017 erfolgte. Erstmals empfangen rund zwei Millionen Haushalte HDTV über Antenne. Von den Antennenhaushalten waren zu Beginn des Umstiegs 73,8 Prozent bereits auf DVB-T2 HD umgestiegen. Der mit der Umstellung auf den neuen Standard einhergehende Umstieg bedeutet aber auch: aktuell empfangen nur noch 7,4 Prozent der TV-Haushalte Fernsehen über die Terrestrik.
Sat und Kabel unverändert an der Spitze
Etwas hinzugewonnen hat IP-TV mit aktuell 6,9 Prozent der TV-Haushalte. Unverändert gleichauf an der Spitze liegen mit 45,7 und 45,9 Prozent Satellit und Kabel. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung des Empfangs weiter voran, nachdem im Kabel noch einmal 6,5 Prozentpunkte mehr digitales Fernsehen empfangen als im Vorjahr.
Abschaltung des analogen Kabels in Sichtweite
Mit 88,6 Prozent digitaler Kabel-Haushalte ist die Abschaltung des analogen Kabels in Sichtweite.
Jüngere schauen mehr auf Abruf als linear
Auch wenn im Bevölkerungsdurchschnitt das klassische Fernsehen mit 69 Prozent weiterhin die Bewegtbildnutzung dominiert, schauen die Jüngeren bereits mehr auf Abruf als linear: bei den 14- bis 29-Jährigen liegt der Video-on-Demand-Anteil bei 45 Prozent und der des Fernsehens bei 38 Prozent. Insgesamt nutzen schon 71,3 Prozent der 14-29-Jährigen das VoD-Angebot, während der Anteil in der Gesamtbevölkerung noch bei 35,7 Prozent oder 24,8 Millionen VoD-Nutzern in Deutschland liegt.
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